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Take away your take away

Seit der Corona-Pandemie hat sich auch im Food-Business einiges geändert. Anfang 2020 mussten alle Gastronomien schließen und einiges an Umsätzen einbüßen. Nach Lockerungen über den Sommer und Erleichterung bei den Betreibern kam Ende des Jahres der nächste Tiefschlag mit erneuten Beschränkungen. Während sich im ersten Lockdown noch viele Menschen zum Kochen motivieren konnten, brachte Lockdown 2 überwiegend koch-faule Menschen hervor. Zur Freude aller Lieferservices. 

Etwa 23 % der Deutschen griffen während der Pandemie häufiger auf die Bestellmöglichkeit zurück. Das bedeutete für die Betreiber der Gastronomien eine Umstellung auf Take-away und Lieferungen. Besonders einfach für etablierte Fast-Food-Ketten, denn dies war schon vorher fester Bestandteil des Geschäftsmodells. Wer die Gewinner des zweiten Lockdowns waren ist demnach kein Geheimnis: die Fast-Food-Ketten. Unter ihnen ist auch der Fast-Food-Gigant McDonald’s. 

McDonalds hatte 2021 einen Gewinn von 7,5 Millionen US-Dollar. So viel, wie in noch keinem Jahr zuvor. Für das Unternehmen ist das natürlich ein riesiger Erfolg. Dieser bringt jedoch auch eine Kehrseite mit sich, und zwar in Form von steigendem Müllaufkommen. In Deutschland gibt es jährlich etwa 350.000 Tonnen Müll durch Einwegverpackungen, wovon 81 % Take-away-Produkte sind. Also Becher, Papier, Besteck und Tüten, die man von den Fast-Food-Ketten nur so hinterher geschmissen bekommt. McDonalds trägt mit 50.000 Tonnen einen erheblichen Teil zu diesen Müllbergen bei. 

Image Credits: Creative Review, “Take away your takeaway, says McDonald’s anti-littering campaign”.

“Take away your take away” – Plakate von McDonald’s in Kollaboration mit Werbeagentur Nord DDB erarbeitet, findet man aktuell auf den Plakatwänden Norwegens. Darauf zu sehen sind Einwegverpackungen des Unternehmens, die unachtsam auf Straßen oder in der Natur zurückgelassen wurden. Diese hat der Fotograf Joi Kjartans fotografiert und gemeinsam mit McDonald’s und Nord DDB für eine Werbekampagne genutzt. Zusätzlich hat das Unternehmen neue Mülleimer neben den Displays mit den Werbeplakaten aufstellen lassen, welche Leute auffordern sollen, ihren Müll zukünftig zu entsorgen und nicht liegen zu lassen. Vor allem in Großstädten fallen auf den Straßen die auffälligen Verpackungen mit dem gelben Logo auf, was zu negativen Assoziationen führt. Obwohl primär nicht die Fast-Food-Kette, sondern jeder Endverbraucher selber die Entscheidung trifft, den Müll zu hinterlassen. Das Ziel von McDonald’s hinter dieser Kampagne ist es demnach, ihr Image aufzubessern und Anteilnahme an dem Problem zu zeigen. 

Für die konstruktive und kreative Form der Selbstvermarktung gibt es von uns einen SINNVOLL-Stempel. Jedoch muss auch gesagt werden, dass McDonalds noch viel mehr Kapazitäten einsetzen könnte und sollte, um dem Problem der Müllbelastung entgegenzuwirken.

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