schließen

Was WOLT ihr sagen?

Im vergangenen August ist der finnische Lieferdienst „Wolt“ in Deutschland gestartet. Das Unternehmen expandierte ursprünglich erst nach Berlin und testete dort seinen kommunikativen Feldzug gegen Lieferando. Mittlerweile sieht man Fahrer und groß angelegte Werbung wie dieses Plakat in nahezu allen deutschen Großstädten.

Image Credits: Wolt, Dojo

Neu auf dem deutschen Markt zu sein und sich gegen einen so übermächtigen Lieferdienst, wie Lieferando zu behaupten, ist sicherlich keine leichte Aufgabe für Wolt und verlangt viel Kreativität – und das vor allem in der Kommunikation. Wolt macht sich aber keinen Druck und nimmt’s mit Humor. Die schlagende Idee: Warum die Pandemie nicht zu seinen Gunsten nutzen?

Image Credits: GTP

Die Headline:

„KÖLN ERREICHT HERD-IMMUNITÄT“

Ich gebe zu, man muss zweimal hinschauen, um den abgewandelten Slogan von dem medial ausgeschlachteten Begriff „Herdenimmunität“ zu unterscheiden. Die Headline sticht direkt ins Auge, weil wir den vermeintlich Wunschzustand mittlerweile so oft in den Medien gesehen und gehört haben, dass wir ihn sofort wittern – meinen wir!

 

Und dann die Subline:

„SCHÜTZ DICH VOR MIESEN KOCHSKILLS – MIT DEINER BESTELLUNG BEI WOLT.“

Mit dieser Aussage erhascht sich Wolt vielleicht den ein oder anderen Lacher. Besonders jüngere Menschen, nutzen Lieferdienste, weil die winzige WG-Küche nicht Koch-kompatibel ist oder es bei größeren Gruppen jeder das Essen kann, was er möchte. Hier macht Wolt wieder den kleinen Schwenker zur Pandemie: Nur, dass man sich nicht mit Impfstoff vor dem Virus schützt, sondern mit Wolt vor sich selbst. Damit drückt der Slogan sehr plakativ und einfach den Zweck der App aus.

 

Ich finde diese Wortspiel-Werbung von Wolt einfach klasse und nicht so gezwungen lustig, wie die anderer Unternehmen. Die Farben sind knallig und die Headline plakativ, sodass einem die Botschaft definitiv ins Auge sticht. Angelehnt an die Pandemie treffen sie den aktuellen Zahn der Zeit und sorgen zeitgleich für positive Assoziationen mit Blick auf leckeres Essen und die Rückgewinnung unserer Freiheit! Ich gebe zu, meine Kochskills sind nicht so schlimm, dass ich mich vor ihnen schützen müsste, aber sich wieder in großen Gruppen treffen zu können bedeutet auch, unterschiedlichen Geschmäckern gerecht werden zu müssen! Da sind Bestellungen über eine Liefer-App einfach praktischer!

Auch wenn Lieferdienste, wie Wolt immer wieder – berechtigt – in der Kritik stehen ist die Kommunikation einfach gelungen. Fraglich ist, ob sich Wolt gegen die Übermacht Lieferando behaupten wird und die Werbung weiterhin so ungezwungen bleibt. Für die momentane, aufmerksamkeitsstarke OoH-Werbung gibt’s von mir trotzdem den SINNVOLL-Stempel!

Was hältst Du von diesem Beispiel?
Sinn oder Unsinn?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert